Langes Wochenende am Traunsee 2


Alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2

So ist auch das heurige Seglerevent am Traunsee schon wieder vorbei! Lassen wir diese Tage Revue passieren.

Donnerstag 10.05.2018: Ankunft im Segelclub Traunkirchen. Zuerst einmal herzliche Begrüßungen, gefolgt vom Aufbauen der Boote und letzte Reparaturen, Segler Besprechung mit anschließendem Warten auf den Wind.
Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, ging es ja diesmal um die Wurst.

Man konnte gut beobachten, wie die Blicke der Teilnehmer immer wieder erwartungsvoll über den See schwenkten, Mr. Wind ließ auf sich warten.
Am vorgeschrittenen Nachmittag, vernahm man einen Schuss. Anspannung in der Luft… Es bewegte sich kaum ein Blatt, doch die Einheimischen kennen ihr Revier, so vertrauten wir den Anweisungen der Wettfahrtleitung, slippten brav die Boote und machten uns klar für einen Kampf am Wasser. Ein Hauch von Wind zog langsam aber doch die Boote in Richtung Startgebiet, als am Startschiff fleißig geschossen und die Flaggen gehisst wurden. Wir teilten uns das Regattafeld mit 2 weiteren Bootsklassen: Express und Zugvögel. Wir beobachteten, noch aus weiter Entfernung, das emsige Werkeln am Startboot, und waren erleichtert, als wir deutlich die Klassenflagge der Expressklasse ausnehmen konnten. Ohne Wind ist es auch schwer, rechtzeitig zum Start zu gelangen. Die Expressen versammelten sich an der Startlinie, ein Schuss, Start und …. langsam schoben sich die Boote über die Startlinie. Eigentlich dachten wir zu diesem Zeitpunkt, das die Wettfahrtleitung abbrechen würde, doch die Flaggenparade nahm seinen Lauf. Als nächstes starteten die Zugvögel und schließlich, wurde auch die Klassenflagge Aquila gehisst. Es ist ja eh WURST, dachte ich mir, starten wir halt, es wird vielleicht doch noch jemand mit uns erbarmen haben. Irgendwie schafften es einige sogar bis zur Luvtonne, bevor 3 Schüsse, und somit Abbruch, bekannt gaben. Die Boote wurden wieder zurück in den Heimathafen beordert. Gewitter zogen um die Berge herum, da wollte man nichts riskieren. Nach so einem „anstrengenden Tag“ wurde es ohnehin schon Zeit, sich zu stärken. Das Segleressen war wirklich hervorragend.

Freitag 11.05.2018: Es wurden 4 gültige und eine ungültige Wettfahrt gesegelt.
Start wurde für 10:30 Uhr angesetzt. Doch die Blicke der Segler wanderten ganz stumm um den ganzen See herum. Der Traunstein glänzte im See, sein Spiegelbild wurde durch keine einzige Welle zerstört. Nun hieß es Warten. Die Segler wissen sich zu beschäftigten. Man erzählt sich dies und das, genießt das herrliche Wetter, entspannt sich, und ist völlig überrascht, dass es auf einmal hieß:“ Auslaufen!“
Sollte heute der Wind doch auffrischen? Es sah nicht danach aus, aber die Einheimischen werden es schon wissen.
Und dann geschah plötzlich etwas, womit AUT 2002, also wir, nicht damit gerechnet hatten. Meine Trapezhose war nicht mit! Kurz entschlossen, organisierte ich, dass mir meine Trapezhose geliefert werden würde. Es blieb keine Zeit zu warten, die Boote waren schon alle im Wasser und über dem Startboot qualmte es schon. Ein Schuss folgte dem anderen. Wir meldeten am Begleitboot meine Ankunft der Trapezhose an, man bemühte sich sofort uns zu helfen.

 

1. Wettfahrt: es war ja kein Problem ohne Trapez zu starten, Wind war quasi nix. Die erste Wettfahrt wurde dann auch abgeschossen. Das Startgebiet wurde nun in Richtung Altmünster verlegt. Der Wind wurde immer mehr, und ich immer nervöser, es ging ja um die Wurst. Die Trapezhose war noch nicht in meinen Besitz übergegangen. Verzweifelt versuchten wir herauszufinden, wo denn diese sei!? Fleißig wurde schon wieder das Startprozedere fortgesetzt, als erstes starteten diesmal die Zugvögel, was bedeutete, das Aquila als 2tes startet. Der Wind war nun wunderbar, nur zu viel ohne Trapez. Nur noch 4 Minuten bis zum Start,… 3Minuten,… 2Minuten ein Motorboot nähert sich und hat tatsächlich meine Trapezhose mit. 1 Minute 30 vor Start… schnell angezogen und Start, raus ins Trapez. Also das war echt in letzter Minute. Es wurde ge-fightet, jeder versuchte seine jeweilige Position zu verteidigen, aufzuholen oder hat versucht die Leinen richtig auseinander zu halten oder alles auf einmal. So bei uns. Die erste Runde, schnell vorbei, Platz 5 für fancy coconut… es folgten noch 2 weitere Wettfahrten, bei denen es ähnlich wie bei der ersten zu ging. Unsere Kokusnuss mischte vorne mit. Nach der 3ten gültigen Wettfahrt, waren wir alle schon erledigt, und konnten es nicht glauben, dass noch eine 4. Runde angekündigt wurde. Es war schon spät geworden. Die traditionelle Feierlichkeit im Schloss Orth rückte immer näher. Hungrig, müde, abgekämpft starteten wir also noch eine Runde, die nicht so schön für die Coconut verlaufen ist. Mag es am Hunger, an der Müdigkeit oder am Frust gelegen haben, dass wir die einzigen 3 Bootsklassen noch am Wasser waren, während alle anderen sich schon schick für den netten Abend im Schloss machten. Man weiß es nicht. Fakt ist, es hätte besser keine 4. Wettfahrt gegeben. Der Wind wurde auch weniger, was uns die Heimkehr in den Hafen nicht erleichterte. Wir malten uns aus, wie das gute Essen auf uns wartete und träumten von einem kühlen Schluck Bier. Ich konnte es förmlich riechen, das gute Essen. In Wirklichkeit mussten wir unsere Boote noch aus dem Wasser ziehen, und uns vom Kampfesschweiß befreien, ehe wir uns in Richtung Gmunden machen konnten. Als wir nun endlich am Tor vor dem Schloss standen, die Eintrittskarten an die netten Damen abgaben, war das, als ob die Heuschrecken einfielen. Jeder griff nach Essbaren, eilte zum Buffet oder holte sich den verdienten Tropfen Hopfen. Man stellte schnell fest, dass es dieses Jahr keine Tische gab, was uns aber nicht davon abhielt, mit den Tellern in der Hand seinem Überlebensinstinkten zu folgen. Das Essen war sehr gut, wobei ich hungrig kein guter Kritiker bin. Mit einem zufriedenen Bauch kann man auch objektiver über die vergangen Stunden am Wasser diskutieren und, und das ist ganz wichtig, sich wieder versöhnen. Es ist doch nur ein Hobby, auch wenn es am Wasser nicht so aussieht, und man sich fühlt wie Napoleon beim Ansturm. „Attacke!“ Rufe und „Raum“ Geschreie dies noch unterstreichen. Dennoch ist es ein Hobby und Freundschaft ein Band welches bei den Aquilla Seglern besonders stark ist, sobald man wieder an Land ist! Den Abend ließ man gemütlich ausklingen und freute sich schon auf den Samstag.

Samstag 12.05.2018: Es wurde eine Wettfahrt versucht, aber wieder abgeschossen
Start wurde für 10:30 Uhr angesetzt. Doch die Blicke der Segler wanderten ganz stumm um den ganzen See herum. Wie die Tage zuvor musste man sich in Geduld üben. Die Wettfahrtleitung entschied um Mittag, in Altmünster zu starten. Da wir wie vorhin schon erwähnt, keinen Wind hatten, wurde ein Schleppverband gebildet und die Schiff‘erl zum Startgebiet befördert. Eilig versuchte man am Startschiff die Flaggen zu sortieren, und mit einem beherzten Schuss die Express-Klasse zu starten, welcher dann nach hinten losging, und man einsehen musste, dass es wohl keinen Sinn hätte. So wurden alle Schiffe wieder eingesammelt und in den Hafen gezogen, die Boote wieder aus dem Wasser geslippt und…. Schluss, aus, Ende der Veranstaltung. Nix is Nix und somit packten wir unsere sieben Sachen.
Das Thema der Traunsee Woche: Alles ist Wurst.

Siegerehrung:
Es waren insgesamt 8 Aquilas gemeldet, wobei sieben gestartet sind. Die 8. Aquila mit der Besatzung, Claudia und Veronika Otter, war mitten im Feld, wer sie nicht gesehen hat – ja der hat keine Phantasie. Jedenfalls bekamen die beiden Mädels mit ihrem 8. Platz die größte Wurst und hatten nicht einmal Schwielen an den Händen. Schwein muss man haben!
Mama Maria und Papa Raoul Otter gewannen das Rennen und das Jausen Brett dazu. Gefolgt von Kalhamer Martin und Christine. Den3. Platz erkämpfte sich Fritz Wallisch und Edgar Bsirsky.
Mir bleibt hier zu sagen, Mahlzeit und RAH RAH RAH für dieses wunderschöne Wochenende.

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Monika Kimmeswenger
AUT 2002 – „fancy coconut“


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2 Gedanken zu “Langes Wochenende am Traunsee

  • Hans Novak

    Liebe Monika, ein toller Bericht, wäre gerne dabei gewesen.
    Für mich positiv:
    Bin heute nach einem Jahr Pause wegen Schulterproblemen und OP erstmals wieder gesegelt.
    Sehen uns in Seeham,
    LG Hans Novak AUT 216

  • Fritz Wallisch

    Hallo Hans!
    Ja, die Segler können nicht nur segeln, sondern auch schreiben!!!
    Vor allem freut es mich aber, dass Du wieder dabei bist. Wir brauchen dringend Unterstützung beim Kampf gegen die „neuen“ Aquilas.
    Bis bald, liebe Grüße
    Fritz (AUT 29)