Mattsee, das etwas andere Ende einer Regattasaison


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Es fing damit an, dass das Finale der Segelbundesliga beim SCM an dem Termin, an welchem sonst die Aquila SP Regatta statt findet, ausgetragen wurde. Damit verschob sich die Aquilaregatta um 2 Wochen auf den 4.und 5. Oktober.  Prima haben wir uns gedacht, der 3. Oktober ist bei uns Feiertag und somit ist eine entspannte Anreise angesagt. Nicht bedacht haben wir, dass der Termin auch 2 Wochen näher an Weihnachten liegt und wir vor der Abreise Eiskratzen mussten.

Die Wettervorhersage lautete Samstag noch trocken mit moderatem Wind und dann für Sonntag 6°C mit Böen zwischen 6 und 7 Bft je nach Wettermodell. Aber was wissen schon die Wetterfrösche? (Siehe Bericht vom Mattsee 2023). Da wir unsere Aquila auf dem Rückweg vom Attersee bei Kalhamers in Mattsee stehen lassen konnten, hatten wir eine angenehme Anreise und konnten noch bei Tageslicht den Mast stellen. Wir waren pünktlich fertig, denn um dreiviertel sieben sollte die Weinverkostgung mit Jause aus allen Aquilaregionen starten. Wäre da nicht das Problem mit der ausgefallenen Standheizung für’s Dachzelt. Doch was solls, die Nachttemperaturen sollten im positiven Bereich bleiben. Da probieren wir eben etwas mehr Weinsorten. Das Angebot war reichlich und vielfältig, genauso wie die mitgebrachten Speisen. Von satt machenden herzhaften aquilaregionaler Wurst, Käse und Aufstrichen bis hin zu süßem selbstgebackenem Nachtisch.

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Immer wieder blickte jemand auf die Wettervorhersage und so bekamen wir liebenswerter Weise Angebote zum Übernachten auf der Coach im riesigen Hotelzimmer oder auch zuhause bei verschiedenen Mitseglern. Aber wir wollten es doch erst mal in unserem Dachzelt versuchen. Es war ein schöner, munterer Abend in den Räumen des SCM.

Am Samstag trafen wir uns dann um 11 Uhr zur Steuermannsbesprechung. Wir waren fit, denn die Nacht wurde im Verlauf immer wärmer und nicht kälter, wie befürchtet. Es stellte sich heraus, dass das großzügige Hotelzimmer auch nicht wärmer war, da die Heizung bei Temperaturen mittags nicht unter 13°C gar nicht anspringt. Egal wie kalt es nachts wird. Während der Steuermannsbesprechung zogen einzelne Böen über den Mattsee. Noch nichts zum fairen Segeln. Schnell waren nur die selbst fahrenden GPS Bojen der Damenbundesliga.

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Bei Windböen mal von Ost mal von Süd sollten wir dann doch kranen, um schnell reagieren zu können. Als wir dann doch auslaufen sollten, waren die ersten 3 Boote schnell an der Startlinie. Alle anderen standen bei glattem Wasser vor dem SCM und kamen nicht los. Wir konnten mit 20 minütiger Verspätung starten. Der Wind kam aus Süd und die Taktiken gingen von ganz links bis ganz rechts auseinander. Kurt Wicht schaffte es als Erster die Luvtonne zu runden. Alle anderen standen still oder versuchten die Startkreuz mit Spinnaker zu segeln. Das gefiel der Wettfahrtleitung nicht und die Wettfahrt wurde abgebrochen. AP über H und die Sonne kam raus, als wir selbstständig unter Segel sehr langsam zum SCM zurück kehrten. Leider war es das dann mit Segeln. Die Boote wurden ausgekrant, da ja für die Nacht starke Böen vorhergesagt waren, da sollte keines unserer Boote am Steg liegen. So trafen wir uns schon früh im vom Kaminfeuer

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beheizten Clubhaus, klönten bei Freibier und reichlich Weinresten am liebevoll gedeckten Tisch bis zum Abendessen. Jetzt glänzte die Küchencrew des SCM und es war für jeden was dabei.

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Argentinisches Rindergulasch mit Nudeln, vegetarisches Gemüse

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Und auch laktosefreie Dips mit Knabberstangen. Sofort wurden Rezepte ausgetauscht, kopiert und man munkelt auch schon für´s Abendessen am Sonntag nach hause gemailt. Es war ein sehr gelungener Abend, wenngleich die Wettervorhersage für Sonntag sehr unterschiedlich interpretiert wurde. Sonntag sahen wir als erstes die AP am Startschiff.

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Warm und geschützt im Clubhaus blickten wir auf die Bundesligaboote, die sich in den Böen unter Spi, immer mal wieder einen Sonnenschuss leisteten. Da sagte kaum einer nein, als die Glocke läutete und erst mal Weißwurst serviert wurde.

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Danach wurde beschlossen keine Wettfahrt mehr zu segeln. Nicht das Wetter und auch nicht die Grundwindstärke waren das Problem, aber die heftigen Dreher hierbei könnten mehrere Boote gleichzeitig in Schwierigkeiten bringen. Nach dieser Entscheidung und einer kurzen Verabschiedung haben wir dann die Boote verpackt und haben kurz vor der Abfahrt doch noch ein paar nasse Haare bekommen. Es war trotzdem ein schönes Wochenende und Weihnachten, Silvester und Ostern gehen auch schnell vorbei und wir sehen uns wieder auf dem Wasser. 

Bärbel und Marcus
GER 658

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