Höhen und Tiefen am Mattsee


  • Fahren wir Mattsee?
  • Die ÖM wäre schon nett.
  • Wie sieht´s da mit dem Wind aus?
  • Naja, …
  • Egal, wir fahren mit.

Soweit zur anfänglichen Diskussion von AUT2001. An alle die ähnlich gedacht haben: Ihr habt was verpasst! Hier der Bericht von einer durchaus anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aquila ÖM.

Ein letztes Mal für heuer packten wir Aquila, Bus und Segelzeug ein und fuhren an den Mattsee.  Nach lustigen Rangierübungen mit dem 3,5 Tonnen Gespann ohne Servolenkung, konnten wir am Freitagabend das Boot im Club abstellen und den Bus am alten Werft-Gelände parken.  Die Werft ist der ideale Stellplatz, da ruhig und vor allem nahe am Club. Dank an die Familie Schöchl!

Samstag 15. September:

Der Samstagmorgen begann gut: Freunde begrüßen, abchecken welche Konkurrenten am Start sind und Boot aufbauen – noch bei guter Stimmung. Bei der Steuermannsbesprechung sank unsere Motivation allerdings deutlich. Dass die Windprognose eher bescheiden war, wussten wir. Die Einschätzung der Wettfahrtleitung war allerdings noch demotivierender: Samstag wenig Wind aus West, Sonntag eine leichte Schönwetterströmung.  Zitat Wettfahrtleitung: „Ich denke nicht, dass der Ostwind am Sonntag durchkommt – wir fahren heute mal was geht.“ Alles in allem sicher nicht der ideale Wind für AUT2001…

Tatsächlich war am Nachmittag ein leichtes Kräuseln am Wasser erkennbar. Die Motivation stieg wieder leicht. Wie üblich waren wir gemeinsam mit Otters die letzten beim Auslaufen. Beim Rausdümpeln fiel mir die gelungene Kooperation mit der Wasserrettung auf, die alle Nachzügler einsammelte und zum dünnen Windfeld schleppte – Danke!

Der Wind war leicht, aber halbwegs konstant und richtungsbeständig. Die Startlinie war lang genug und ließ keine nennenswerte Bevorzugung erkennen – durchaus faire Bedingungen. Lob an die Wettfahrtleitung. Aber eines war sofort klar: Leicht würde es uns Aquilaseglern/innen der Mattsee an diesem Tag nicht machen.

Den ersten Start verbockten wir mehr oder weniger erfolgreich, anschließend machte ich Thomas durch permanentes Vorsegel- und Spinnaker-Feintrimmen wahnsinnig. Trotz mangelnder Revierkenntnisse und schlechter Ausgangsposition wurde es noch ein 2. Platz.
Zufriedenheit auf AUT2001.

Der Zweite Start gelang uns viel besser, auch konnten wir uns bis zur Luvtonne vorarbeiten und unseren Vorsprung auf die Zweiten nach der Leetonne noch ausbauen.
Sehr große Zufriedenheit auf AUT2001. Dann kam die 2. Kreuz… und ein gigantisches Flautenloch. Zuerst blieben die Korsare in Luv mit hängendem Spinnaker stehen, schließlich auch alle Aquilen. Eine Momentaufnahme hätte ähnlich ausgesehen. Irgendjemand hatte uns den Wind abgedreht.

Was weiter kein Problem gewesen wäre, hätte er auch 5 Minuten später am selben Platz wieder angefangen und nicht 300 Meter daneben. Unser sicher scheinender Wettfahrtssieg ging, danke ihrem Schlag nach backbord, an Raoul und Maria. Danach ging es eher bergab – sowohl mit dem Wind als auch mit unserer Motivation und unseren Wettfahrtergebnissen.
Immer größer werdende Flautenlöcher, ein 7. und ein 8. Platz – das war wirklich keine gute Fortsetzung. Zumindest die 4. Wettfahrt war mehr als grenzwertig. So durften die meisten eifrig würfeln und ihre Positionen mit jedem Dreher verschieben.
Absolute Unzufriedenheit auf AUT2001.

Immerhin gab es am Abend genügend Freibier zum Nerven beruhigen, eine warme Speckknödelsuppe und Jause. Vielleicht an dieser Stelle eine kleine Anmerkung für das fleißige Küchenteam: Obwohl ich persönlich ein Fan von deftiger Speckjause bin, es wäre zeitgemäß, auch eine ausreichende Alternative für Vegetarier/innen anzubieten.

Sonntag, 16. September

Der Sonntag entschädigte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein.  Viel wichtiger aber: Entgegen der Einschätzung der Wettfahrtleitung kam fast pünktlich zur Auslaufbereitschaft der Ostwind. Ein Kaiserwetter, wie es uns von den Kollegen vom Mattsee und Obertrumersee immer vorgeschwärmt worden war.

Als die Korsare gestartet waren, war Thomas und mir klar, dass die rechte Seite am Ufer bevorzugt sein musste. Unsere Devise lautete: Rechts starten und möglichst bald in Richtung Ufer wenden. Leider war dieser Vorzug auch den meisten anderen Startern aufgefallen. Beim Startschiff wurde es plötzlich sehr eng.

Unser erster Start am Sonntag war zwar in Ordnung, es bestand aber vorerst keine Möglichkeit in Richtung Ufer zu wenden, dafür waren zu viele Schiffe im Weg. Schließlich an der rechten Uferseite angekommen, war es spannend zu beobachten wie konsequent vor allem Kalhamers, Kimmeswengers und Otters am Ufer hinaufkreuzten. Zwar kannten Thomas und ich diese „Windnasen“ am Ufer vom Achensee, waren aber noch nicht völlig überzeugt, dass dies hier ebenso gut funktionieren würde. An der Luvtonne wurde abgerechnet. Offensichtlich waren wir zu weit mittig gewesen.
Nach diesem Lerneffekt und den beiden gelungen Spinnakerkursen wurde es wieder ein 2. Platz.
Die Motivation auf AUT2001 stieg wieder!

Bei der 2. Wettfahrt fuhren besagte Aquilen wieder wie aufgefädelt in Ufernähe, diesmal auch wir. Allerdings waren wir am letzten Vorwindkurs wohl zu nahe beim Ufer. Zwar hatten wir uns wieder auf den 3. Platz vorgearbeitet, blieben aber nach einem Winddreher 20 Meter neben Fritz und Edgar einfach stehen. Wieder ein Lerneffekt, allerdings ein sehr ärgerlicher, denn das kostete uns schlussendlich den 2. Rang in der Gesamtwertung.

Daran konnte auch ein abschließender Tagessieg bei der letzten Wettfahrt nichts mehr ändern. Mental war dieser hingegen sehr wichtig. Dank einem günstigen Winddreher auf der Kreuz ließ sich sogar ein guter Vorsprung auf Otters herausarbeiten. Das war scheinbar die ausgleichende Gerechtigkeit für das Pech am Samstag bei der 2. Wettfahrt.
Motivation und Vorfreude für die kommende Saison auf AUT2001!

Weitere Links:  

Felix Redtenbacher AUT2001 (FOR)

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